Curriculum Verhaltenstherapie - Ergänzungsqualifikation
Ausgewählte Störungsbilder: Essstörungen: Diagnostik und Therapieansätze
Verhaltenstherapie für Ärzte und Psychologen
Fortbildungspunkte: 9
Seminarziele:
Erwerb des Zusatztitels Psychotherapie od. Weiterbildung z. Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie
bzw. Nachqualifikation f. Psychologen
Die Teilnehmer entwickeln praxisnah Kenntnisse in Diagnostik und Behandlung von Anorexia und Bulimia nervosa sowie der Binge-Eating Störung. Die Arbeit mit den Betroffenen ist - bei richtigem Verständnis für die Erkrankung - bereichernd und macht Spaß. Sie erweitern ihre therapeutischen Fertigkeiten, gerade auch hinsichtlich Betroffenen, die initial einer Veränderung ambivalent gegenüber stehen. Gerade bei Essstörungen können eine Vielzahl auch neuerer Behandlungsansätze, wie z. B. metakognitive Therapie nach A. Wells oder Acceptance- and Commitment-Therapie, aber auch klassische Verfahren, wie Expositionsbehandlungen in verschiedenen Formen zum Einsatz kommen und über diesen Weg gut erlernt oder vertieft werden.
Beschreibung:
Die Behandlung essgestörter Patientinnen ist für viele Therapeuten mit Unsicherheiten behaftet. Auch für die betroffenen Patientinnen ist es häufig schwierig, einen ambulanten Behandlungsplatz zu finden und es bleibt häufig nur der Gang in die Klinik, sei es aufgrund des starken Untergewichts im Falle der Anorexia nervosa oder aufgrund ausufernder Essanfälle oder körperlicher Komplikationen bei Bulimia nervosa .
In diesem Workshop sollen die einzelnen Schritte einer Behandlung dieser Patientinnen detailliert erarbeitet werden.
Es wird eingangs eine umfassende Einführung in Diagnostik, Ätiologie und Erklärungsmodelle dieser Krankheitsbilder erfolgen, der Hauptfokus dieses Workshops wird jedoch im Bereich der Therapie von Essstörungen liegen. Hier liegt der Fokus auf dem transdiagnostischen Ansatz von Christopher Fairburn, aber auch Elemente der Schematherapie und Acceptance- and Comittment-Therapie werden vorgestellt.
Die einzelnen Behandlungsschritte werden aufeinander aufbauend gemeinsam entwickelt. Angefangen beim Erstkontakt mit der Patientin und der hierbei wichtigen therapeutischen Haltung den Patientinnen gegenüber, wird anhand konkreter Beispiele die Motivierung zu einer Veränderung thematisiert. Die sich anschließende Arbeit mit Verträgen und Essprotokollen, der Umgang mit Gewichtskontrollen, das Ernährungsmanagement und Begleitung am Esstisch werden erläutert. Neben diesen konkret auf die Ernährung abzielenden Aspekten soll auch die Durchführung von Video- und Spiegelexpositionen zur Korrektur der Körperschemastörung konkret erläutert werden, die Exposition mit bislang vermiedenen Nahrungsmitteln, Binge-Food-Exposition, Training im Umgang mit dem eigenen Körper und andere Elemente einer verhaltenstherapeutischen Behandlung dieser Erkrankungen werden detailliert vorgestellt und teils in Übungen ausprobiert. Zudem ist auch Zeit für störungsübergreifende Behandlungselemente, wie zum Beispiel Strategien zur Emotionsregulation und Ressourcenaktivierung eingeplant. Typische Schwierigkeiten während der einzelnen Behandlungsphasen werden vorgestellt und Lösungsmöglichkeiten besprochen.
Literatur:
Legenbauer, T. & Vocks, S. (2014). Manual der kognitiven Verhaltenstherapie bei Anorexie und Bulimie (2., vollst. überarb. u. erw. Aufl.). Berlin: Springer.
Fairburn, C.G. (2008). Cognitive behavioral therapy and eating disorders. Guilford Press:London.
Hilbert, A. & Tuschen-Caffier, B. (2010). Essanfälle und Adipositas. Ein Manual zur kognitiv-behavioralen Therapie der Binge-Eating-Störun. Göttingen:Hogrefe
Dozent
Termin: |
02.08.2025 10:00 - 18:00 Uhr
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Seminarkosten: | regulär € 180.00
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Veranstaltungsort: |
90762 Fürth Rudolf-Breitscheid-Str. 43 |